Enya Morga
Sehr geehrte Alumni und Professor*innen der großen Ingenieursakademie zu Siebenberg, Enya Morga ist uns ja allen bekannt. Doch am heutigen Tag möchte ich die Gelegenheit nutzen, ihnen meine ersten Begegnungen mit der heutigen Anführerin unseres schönen Siebenbergs im Gröbsten zu erläutern.Als ich Enya Morga das erste Mal sah, war sie 6 Jahre alt, saß auf den Stufen vor unserer Bibliothek mit dem riesigen Wälzer über Grundsatzfragen der Astro-Mechanik auf dem Schoß, mit dem Fuß wippend und vertieft in die Lektüre. Mir war nicht ansatzweise klar, was aus diesem unschuldigen lebensfrohen Mädchen mal werden würde.
Als sie dann mit nur 8 Jahren in meinem Oberstufenkurs für angewandte Mechanik saß und dabei kaum über den Tisch schauen konnte, sich jedoch innerhalb von wenigen Stunden eine Dampfmaschine mit motorisierter Kohlezufuhr gebastelt hatte, wurde mir langsam bewusst, welches Potential in diesem unscheinbaren Kind schlummerte. Sie war aufgeweckt, neugierig, einfallsreich und hinterfragte viel, womit sie mich bei jedem Treffen aufs Neue faszinierte. Nichts lag also näher, als sie unseren damaligen Anführer*innen vorzustellen. Diese waren genauso angetan von unserem Wunderkind und förderten ihre weitere Ausbildung, sodass sie im Alter von 10 Jahren im Rahmen der 19. Siebenberger Forschungsolympiade in der Disziplin „kreatives Bauen“ ihr erstes selbstscharfstellendes Teleskop baute, um die Sterne besser bestaunen zu können, und mit diesem natürlich auch gewann.
Den Preis, eine eigene, von den Oberen Siebenbergs zur Verfügung gestellte Werkstatt, nutzte Enya, um das erste Luftschiff Siebenbergs zu konstruieren, mit dem sie auch die nächste Olympiade gewann. Ihren akademischen Abschluss machte sie mit 12 Jahren, indem sie das System zur Dosenkommunikation vorstellte, welches heutzutage ganz Siebenberg vernetzt und, wie wir alle wissen, vor einigen Jahren den Stollenarbeiter*innen im Stollen A36 das Leben rettete, nachdem dieser bei einer Fehlzündung eingestürzt war. Allein für diese Erfindung ist sie Trägerin des goldenen Zahnrads am Bande.
Doch lassen Sie uns nun den Sprung in die Gegenwart wagen: Auch heute noch ist Enya der lebensfrohe, aufgedrehte und unvoreingenommene Mensch, als den ich sie damals schon kennengelernt habe. Auch heute überrascht sie mich bei Diskussionen immer noch mit tiefgründigen Fragen und ihrer außergewöhnlichen Denkweise. Ihre Hilfsbereitschaft sucht ihresgleichen und benötigt man mal eine gute Freundin, ist sie sofort zur Stelle.
Heben wir also die Gläser!
Enya Morga ist und bleibt eine große Bereicherung und Inspiration für Siebenberg und wird mit Sicherheit auch nach ihren Amts- und Lebzeiten noch als die größte Meisteringenieurin bekannt sein.
Birgund Grauberg, Akademievorstehende und Professorin an der Akademie zu Siebenberg