Venator von Silberhain

Kennt ihr eigentlich schon Venator von Silberhain, den Großen Jäger, den Hüter des Lebens und Anführer der Bewohner*innen von Silberhain? Er ist der Ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-ur-Enkel von Arbora und es gibt hier absolut niemanden, der so kämpfen kann wie er. Er ehrt das Leben und versucht, jedes unnötige Leid zu vermeiden.
Wusstet ihr, dass er allen Gegner*innen einen fairen Kampf ermöglichen will? Stellt euch das mal vor, er tritt Wildschweinen und Ogern mit bloßen Händen gegenüber! Meine Eltern sagen, das ist dumm. Sie sagen auch, es ist blöd, sich so in Gefahr zu bringen. Aber ich finde das eigentlich nicht. Ich finde es toll, dass er jedes Lebewesen respektiert und ihm sogar die Chance zur Flucht lässt, auch wenn das manchmal ganz schön blöd für ihn ist. Ich würde nicht jedem Reh hinterherrennen wollen.
Meine Mama hat erzählt, dass wir früher hier ganz viel Angst vor den Grauwölfen hatten. Die hatten einen mächtigen Anführer, der Regar Rotschnauze hieß, weil seine Schnauze immer voller Blut war. Das war richtig gefährlich für den Wald, weil die Grauwölfe aus Spaß alles wahllos getötet haben, was im Wald gelebt hat. Venator hat sich dann eines nachts weggeschlichen und den Wolfskönig zum Zweikampf herausgefordert. Da war er 14 Jahresläufe alt. Stellt euch vor, er hat den Grauwolf mit seinen eigenen Fangzähnen erstochen und den Pelz mit nach Silberhain gebracht. Seitdem ist er unser Anführer und das Grauwolfrudel unsere Freunde.
Wenn Venator nicht durch die Wälder streift oder am trainieren ist, hilft er uns. Erst letzte Woche hat er unserer Nachbarin geholfen, das Dach zu decken und vorletzte Woche hat er meiner Großtante eine Salbe für ihren schlimmen Rücken gebracht. Also, wenn ich ein Bär wäre, würde ich nicht gegen ihn kämpfen wollen.
Florere, 10 Jahresläufe